Total Oriental in Nürnberg – Ein Tag voller Abenteuer

Am letzten Samstag (02.05.15) war die Total Oriental in Nürnberg gewesen, eine große Messe veranstaltet vom Scarabeo Palace. Geboten wurde wie jedes Jahr tagsüber ein Basar mit vielen Ausstellern, sowie eine Talentbühne, auf denen die kleinen und größeren Stars eine Möglichkeit hatten zu tanzen. Abends gab es dann die große Galashow, die ich mir leider nicht ansehen konnte. Der Tag hat einiges geboten und ich freue mich immer ein ganzes Jahr lang auf diese Veranstaltung und werde ein wenig über meine Eindrücke und das Drum-herum erzählen.

Zu Beginn möchte ich nun den lieben Herrn Goethe zitieren:

„Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.“

Wie mir scheint hatte dieser Mann einfach zu viel Zeit in seinem Leben.

Da fällt mir noch ein Zitat, bzw. ein Zitatfragment ein „…wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen…“ und dem kann ich nur zustimmen. Um hier nicht wegen Urheberrechtsverletzungen angeklagt zu werden: Laut meiner Kurzrecherche, die ich gerade gemacht habe, stehen diese Zeilen am Anfang des Gedichtes „Urians Reise um die Welt“ von Matthias Claudius. Und nun weg von diesem Exkurs und hin zum eigentlichen Thema.

Wenn andere Leute über Veranstaltungen oder Festen berichten auf denen sie waren, fangen sie meistens mit den Worten an „Das war ja sooo schön gewesen, also wir haben dies gemacht…und jenes….das gesehen…und dann waren wir noch…“. Bei mir fangen solche Erzählungen immer so an „Das war ja erstmal so eine Katastrophe überhaupt dorthin zu kommen!“. Ich bin leider mittlerweile bekannt dafür mich ständig zu verfahren, auch gerne mit Navi. Da ich immernoch standhaft an meinem nicht-internetfähigen Handy festhalte hatte mir meine Mutter für diese Fahrt zur Stadtalle ihr Smartphone ausgeliehen, damit ich mich navigieren lassen konnte. Bevor meine Reise richtig beginnen konnte war ich noch kurz einkaufen, was an sich länger gedauert hat als eigentlich geplant, da natürlich alle nach diesem wahnsinnig langen Feiertag ihre Vorräte auffrischen mussten. Nachdem ich mich endlich durch den Kaufprozess gequält hatte und mir ein Blick auf die Uhr verriet, dass ich meiner Begleitung des Tages wohl schreiben müsste, dass ich etwas später kommen werde als gedacht, ging ich endlich zum Auto. Dort saß ich dann über 10 Minuten lang, tippte wahllos auf dem Handy herum, öffnete die Google Maps App und wollte einfach nicht verstehen, wie ich meinen Zieort eingeben konnte. Um mich jetzt selbst zu verteidigen, ich bin nicht technisch unbegabt. Mittlerweile löse ich jedes technische Problem meines Lap Tops selbst, ich kenne mich bestens mit dem Formatieren von Videos und Dateien uns und mache ansonsten alles mögliche, aber mit Smartphones kann ich mich einfach nicht anfreunden. Ich sitze also nun im Auto, während die Sonne munter aufs Dach knallt; ich schwitze,  und werde immer genervter, weil dieses Ding einfach nicht das tun wolllte, was ich von ihm verlangte. Vor lauter Gereitztheit hatte ich dann doch tatsächlich die genaue Adresse des Veranstaltungsortes vergessen. Also, mein eigenes Steinzeithandy herausgenommen und meinen Freund angerufen. Weil er ein Schatz ist hat er mir natürlich sofort die richtige Adresse heraussuchen können. Und et voilá auf einmal funktionierte dieses Gerät auch so, wie ich es wollte und ich konnte erlöst auf „navigieren“ klicken.

Endlich konnte die Fahrt beginnen. Bis Fürth lief alles gut (ja, die Messe war eigentlich in Fürth und nicht in Nürnberg, aber niemand erzählt gerne, dass er nach Fürth fährt). Die Stimme der netten Dame lotste mich gekonnt durch die Straßen. Nachdem ich nach einer Weile das Gefühl hatte doch demnächst ankommen zu müssen gelangte ich an eine Kreuzung. Ich hatte nun die Möglichkeit entweder rechts oder links abzubiegen. Die Dame schwieg beharrlich. Ich verringerte mein Tempo, sehr unsicher, wohin ich nun fahren sollte, entschied mich dann aber doch für die rechte Abbiegespur. Ich lenkte das Auto gerade dorthin, als sie sich zu Wort meldet „Bitte ordnen sie sich auf einen der linken Fahrspuren ein und biegen sie nach links ab“  – „DAS IST JETZT NICHT DEIN ERNST?!“  Ich war so überrascht und kurzzeitig überfordert, dass ich prompt bremste. Vor einer grünen Ampel, was mir dann der Autofahrer hinter mir laut hupend zu verstehen gab. Falls Sie das lesen: Tut mir sehr Leid und vielen Dank, dass Sie so gut reagiert haben und mir nicht hinten reingefahren sind! Das Navi an sich leistet eigentlich immer einen guten Job, es gibt meistens nur zwei Probleme:

1.) Es verliert das Signal und sucht ewig lang nach der alten Route

2.) Man verfährt sich ausversehen – von da an ist es vorbei

Die liebe Dame war dann leider komplett aus ihrem Konzept gebracht. Nachdem ich ein Stück weit gefahren bin konnte ich wenden und wurde dann wieder den gleichen Weg zurückgeschickt, den ich gekommen war, bis ich dann kurz vor der Autobahnauffahrt doch gemerkt habe, dass da etwas so ganz und gar nicht stimmen kann. Also, wieder gewendet, und zurückgefahren. Der Prozess dauerte ca. 10 Minuten, ich war danach halbwegs mit den Nerven fertig, weil ich einfach nicht wirklich wusste, wie ich zu fahren hatte. Zum Glück erholte sich meine digitale Reisebegleiterin von ihrem Schock, hörte auf mir unkontrolliert zu sagen, dass ich wenden sollte und führte mich an den richtigen Ort. Und, ums noch besonders schön zu machen, stellte ich fest, dass ich an der Kreuzung, an der ich falsch abgebogen war, nur ca. 300 Meter von der Halle entfernt gewesen war. Tja, blöd gelaufen.

Zum Glück musste ich keinen Parkplatz in der nahen Umgebung suchen, sondern konnte idiotensicher ins Parkhaus fahren. Dort angekommen wartete ich noch ein paar Minuten auf meine Begleitung – glücklicherweise war er nicht vor mir da gewesen, so wurde mir ein schlechtes Gewissen erspart.

Der Basar, was soll ich sagen? Überall Bauchtanzkostüme, eines reicher bestickt als das andere, Schmuck für Hände,Finger, Füße, Arme, Tanzaccesoirs jeglicher Art, vom Seidenschleier bis ihn zu mit LED-beleuchteten Isis Wings. An jeder Ecke glitzert und funkelt es und es dröhnt orientalische Musik und das Geschnatter von Menschen – es ist einfach herrlich! Wie immer waren recht wenige Männer zu sehen, meine Begleitung war dann doch einer von wenigen gewesen. Theoretisch hatte ich mir vorgenommen nur sehr wenig zu kaufen, weil ich ja eigentlich genug zu Hause habe und (um ehrlich zu sein) vielleicht nicht so viel Geld ausgeben sollte.

Stand 1: Ach…die haben so viele schöne Sachen und so tollen Schnickschnack. Ahhhh Fußschmuck! – Und gekauft.

Stand 2: Dort habe ich ein nettes Paar getroffen, die sich gefreut haben mich zu sehen und mich auf der offenen Bühne im Februar in Erlangen haben tanzen sehen. Und dort sah ich dann eine Art Tribal-Diadem. – Und gekauft.

Bei den nächsten Ständen konnte ich mich dann doch etwas zurückhalten, kaufte mir aber dennoch ein Schmuckklebetattoo und ein sehr sehr bunt-glitzerndes Spinnenarmband. An diesem Kauf war dann doch meine Begleitung mitschuld, da er meinte: „Das ist so kitschig, dass es schon wieder gut ist“ Und das waren eigentlch genau die Worte, die ich hören wollte.

Sehr gefreut hat mich dann auch endlich Ulrike Hagspiel, die Inhaberin von ShaliSari persönlich zu treffen und mit ihr zu reden und nicht nur per Facebookkommentare zu kommunizieren – sie ist wirklich ein sehr lieber und netter Mensch. Dann musste ich ihr natürlich auch noch etwas abkaufen und war höchst erfreut einen Sale-Bereich zu entdecken. Ein ShaliSariSchnäppchen ist ein tolles Schnäppchen. Mit diesem Überrock wird es demnächst auch noch Bilder geben, er hat mich zu Großem inspiriert! Ich sage nur: Federdrachenkönigin. Na, verwirrt? Gut, Ziel erreicht!

Wie anfangs schon erwähnt gab es natürlich nicht nur Konsum, sondern auch Tanz auf der Talentbühne! Da waren einige hübsche Sachen dabei gewesen, z.B. ein Burlesque-ChaCha-Bauchtanz-Mix mit Federfechern und ein Trio, die mit Isis Wings getanzt haben. Da ich zwei der drei Damen kannte war es natürlich nochmal ein besonderer Genuss. Auch wurde eine Bollywood-Performance gezeigt, bei der ich am liebsten mitgemacht hätte!

Schließlich durfte ich dann noch mit einer StepOn-Kollegin zusammen eine 2-Stunden-Schicht am StepOn-Stand antreten. (StepOn ist die Tanzfortbildung für Lehrer im Bereich orientalischen Tanz, die vom Scarabeo Palace in Nürnberg angeboten wird und dich ich im April erfolgreich abgeschlossen hatte). Da wir die letzte Schicht hatten und es nicht mehr all zu viele Besucher gab kamen wir nicht in Verlegenheit viel machen zu müssen. Es wurden ein paar CDs gekauft, DVDs gesucht, die es nie gegeben hat und Oberteile anprobiert, die nicht gekauft wurden.

Um 19 Uhr war dann alles vorbei, Stand wurde geschlossen, Kasse abgegeben, Ware in Kisten verstaut. Leider konnte ich nicht zur Show bleiben, bzw. hatte mich im Vorfeld schon dafür entschlossen, da ich für den Abend keine Begleitung hatte – zwar viele, die mitgegangen wären, aber keine Zeit hatten. Und alleine möchte man dann eben doch nicht eine Show anschauen.

Der Heimweg war dann natürlich auch wieder kurios gewesen, da der Handyakku leer war und ich mich ganz alleine auf meine Schilderlesfähigkeiten beschränken musste. Bis kurz vor die Autobahn schaffte ich das dann auch, bis ich (Mal wieder) falsch abbog und mich entschied nicht Richtung A73, sondern lieber Richtung Erlangen zu fahren. Letzten Endes ging es dann auch Richtung Erlangen, davor aber erstmal schön durch ein dörfliches Randgebiet von Fürth, welches von einer langen Baustelle durchzogen war, bis ich endlich das heiß erstehnte Autobahnauffahrtsschild entdecken konnte. Aber so kommt man an Orte, zu denen man sonst nie gekommen wäre. Vielleicht hätte man da auch gar nicht hingewollt, aber naja… es war zu spät.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen…Und wenn er oder sie gerne Blog schreibt, dann kann man mit seiner anfänglich Missglückten Reise vielleicht sogar ein paar Leser unterhalten.

Falls ihr in den nächsten Jahren die Gelegenheit bekommt, dann besucht die Total Oriental in Nürnberg/Fürth. Ist echt immer wieder schön.