Für einen VHS-Kurs gar nicht so schlecht!

Wahrscheinlich liegt das an mir, dass ich mich an Kleinigkeiten, die andere zu mir sagen, aufhänge, und darüber nachdenke. Und dann hin und wieder einen Blogbeitrag (oder aus Faulheit einen Kommentar auf Facebook) verfasse.
Aber viele Aussagen bringen mich nun Mal zum Nachdenken – ist jetzt generell nicht so schlecht, oder?

Heute soll es um VHS-Kurse gehen.
Für alle, die sich über das Wort wundern sollten: VHS = Volkshochschule.
Das sagt Wikipedia dazu:

Eine Volkshochschule (VHS) ist eine gemeinnütze Einrichtung zur Erwachsenen- und Weiterbildung.

Das trifft die Sache schon recht gut, aber noch nicht ganz perfekt. Die Kurse haben nicht nur Weiterbildungscharakter, sondern sind auch einfach als Freizeitangebot zu sehen. Ich möchte einem nachmittäglichen Blumenkranzflechten nicht abstreiten, dass es eine Art Weiterbildung sein kann, aber es ist doch eher im Bereich Freizeit anzusiedeln, weniger im Bereich Bildung.
Aber hey, nix gegen Blumenkränze, ich finde die ziemlich cool.
Und neben den Kursen für Erwachsene gibt es auch ein großes Angebot für Kinder und Jugendliche.
Und was ist jetzt unter anderem das mega gute an den Kursen? Genau, je nach Stadt können sie sehr günstig sein.
Hier ein persönliches Beispiel: Ich selbst gebe aktuell in einem Dorf einen VHS-Kurs für Bauchtanzanfänger. 10 Stunden á 1 Stunde kosten (wenn ich mich nicht irre) 26€. Das ist nicht sonderlich viel. Und mein Stundenlohn als Leiterin ist auch sehr nett anzusehen. Es rentiert sich also sowohl für Kursteilnehmer, als auch für Kursleiter.
Falls man als Leiter eine weitere Anfahrt hat bekommt man sogar einen Teil des Spritgeldes erstattet, was ich wirklich ziemlich nett finde.
Zu den VHS-Preisen noch ein kleiner Nachtrag: Von einer Freundin aus Wien weiß ich, dass man dort schon um einiges mehr zahlen muss. Allerdings ist das auch Wien und nicht ein Dorft im Landkreis Bamberg.

Warum komme ich jetzt aber auf das Thema?
Nun, letzten Sonntag habe ich bei einer sehr netten Veranstaltung getanzt, eine Art Hafla, es nannte sich „Bühne Frei“ in Fürth, organisiert von Inci.
Nach meinem Tanz (ein Teil der Performance ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=31rD2kIr6m4) wurde ich von jemanden angesprochen, für meinen Auftritt gelobt und gefragt, bei wem ich die Bauchtanzbasics gelernt habe. Als meine Antwort: „Bei einem VHS-Kurs, meine Lehrerin war Namira“ war, zeigte er sich sehr verwundert und meinte: „Wirklich? Also, für einen VHS-Kurs ist das wirklich sehr gut gewesen!“
So, zum einen: Ich habe eine Tanzlehrerfortbildung bei Enussah gemacht, die hat mir sehr viel geholfen und mich sehr verbessert. Zum anderen bilde ich mich natürlich auch stetig durch Workshops weiter.
Und wieder zum anderen: Was ist denn an einem VHS-Kurs so verkehrt?
Nun, das hier: Das Problem ist, dass einige der Meinung sind, dass das natürlich keine „richtigen“ Kurse von „richtigen“ Lehrern sind (in dem Fall nur auf den Bereich Tanz bezogen) und dass man guten Unterricht natürlich nur in Tanzschulen bekommt und nicht in einem VHS-Kurs. Fakt ist, dass jeder der möchte Leiter eines Volkshochschulangebots sein kann. Man braucht nicht zwingend eine Ausbildung in diesem Themenbereich. Nun kann es natürlich sein, dass jemand, der nicht wirklich viel Ahnung davon hat, auf Teilnehmer losgelassen wird und man dann Gefahr läuft nicht gut unterrichtet zu werden. Aber in besonders chaotischen und negativen Fällen wird es bestimmt Beschwerden geben und man wird den Leiter dann vielleicht nicht mehr beschäftigen.
Die Wahrscheinlichkeit einen zumindest fähigen Trainer zu haben ist allerdings schon hoch, würde ich jetzt einfach Mal behaupten.
Desweiteren, nur weil man in einer Tanzschule unterrichtet, heißt es noch lange nicht, dass man ein guter Lehrer ist. Vielleicht hat man es einfach nur durch passende Beziehungen in diese Position geschafft.
Natürlich würde ich auch super gerne in Tanzschulen unterrichten – aber da muss man erst Mal reinkommen.

 

Ich finde es nicht fair, dass VHS-Kurse gerne herabgestuft und von manchen nicht ernst genommen werden.
Das ist nicht nur den Schülern und Lehrern gegenüber nicht fair, sondern der gesamten Institution gegenüber.

 

Und jetzt bin ich müde und weiß gerade nicht, was ich noch großartig dazu sagen soll, außer: Seid nett zueinander.